Fahrzeugdämmung

Es stehen  verschiedene Materialien für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke zur Verfügung.
Prinzipiell wird zwischen vibrationsdämpfenden (Ultra2.1 und HD2.9), schallabsorbierenden (OCA4i, OCA10i, OCA 20 und für den Nassbereich SCCA9) und versteifenden (Noflex9, NoFlex0.2)  Materialien unterschieden.

Grundlagen:

1. Luftschalldämmung: 
Wird auch Schallisolation genannt. Das ist die Verhinderung oder Verringerung des Schalldurchtritts durch ein Medium, z.B. das Türblech. Die Schallwellen werden dabei vorwiegend reflektiert, so dass der Schallpegel auf der Innenseite des Mediums (z.B. Tür)  ansteigt. Erreicht wird eine Schalldämmung durch Erhöhung des Flächengewichts mit biegeweichen Dämmmatten (Bitumen, HD2.9 ...)
Die Luftschalldämmung ist frequenzabhängig, je tiefer die Frequenz, desto höher muss das Flächengewicht sein.

2. Luftschalldämpfung:
Wird auch oft Schallabsorption genannt. Wird angewendet um den Luftschall z.B. in der Türe zu reduzieren. Luftschalldämpfung wird dadurch erreicht, dass ein Teil der Schallennergie in Wärme gewandelt wird. Dies geschieht durch Reibung in faserigen oder geschäumten Materialien. Die Absorption ist stark frequenzabhängig. Allgemein gilt, je tiefer die zu dämpfenden Frequenzen, desto dicker muss das Absorptionsmaterial sein.

3. Körperschalldämpfung:
Wird auch Entdröhnung genannt. Das ist wenn schwingendes Blech (oder anderen Materialien) Luftschall erzeugen. Der Schall wird dabei durch spezielle viskoelastische Eigenschaften des Dämpfungsmaterials in Wärme umgewandelt. Mehrschichtaufbauten (z.B. Alubutyl Ultra2.1) sind dabei besonders effektiv, müssen aber sorgfältig abgestimmt sein. Die Wirksamkeit wird als Verlustfaktor (nach Oberst) angegeben, er gibt an wie stark das Material die Energie (Biegeschwingung) absorbieren kann. Der Verlustfaktor ist frequenz- und stark temperaturabhängig, daher ist gerade im Auto eine sorgfältige Abstimmung der dämpfenden Kombination erfoderlich.
Alubutyl ist nicht gleich Alubutyl!

4. Versteifung:
Bei dünnen und ebenen Blechflächen ist oft eine Versteifung sinnvoll um ungwünschte Schwingungen zu verringern. Das Noflex9 Versteifungselement in Kombination mit dem NoFlex0.2 Verbindungselement ist speziell dafür entwickelt worden. Diese Elemente sollten dann noch mit Ultra2.1 bedämpft werden.

5. Anmerkung:
Natürlich ist jede Art der Dämmung/Dämpfung immer eine Mischung aus diesen 4 Eigenschaften und muß je nach Anspruch, Anwendung und finanziellen Mitteln gewählt werden.
Das HD2.9 ist ein Material das sowohl Luftschalldämmung (Verringerung der Schalldurchdringung) wie auch Körperschalldämpfung perfekt kann.
Das Alubutyl Ultra2.1 ist optimiert auf Körperschalldämpfung, reflekiert aber auch den Schall.
OCA4i, OCA10i, OCA20 und SCCA9 sind auf Luftschalldämfung optimiert, das SCCA9 auch extra für den Naßbereich in der Türe.

Anwendung:

Türaußenblech:
-auf den großen geraden Flächen 1-2 Streifen NoFlex9 + NoFlex0.2 zur Versteifung
-dazu 1-2 Stück HD2.9
-dann das Aussenblech komplett Ultra2.1
-darauf dann (zumindest im Bereich hinter dem Lautsprecher) eine Lage SCCA9

Türinnenblech:
-wenn kein AGT vorhanden, dann die Nässefolie gewissenhaft durch Ultra2.1 ersetzen. Wichtig ist bei gößeren Öffnungen 2 Lagen mit einem Tapetenroller zu einem leichten Gewölbe in die Tür zu formen. Dadurch wird es sehr steif und schalltot.
-im Bereich der Lautsprecheraufnahme kann noch mit HD2.9 etwas Masse angebracht werden, das hilft dem Impulsverhalten des TMTs deutlich.

Türverkleidung:
-auf den großen geraden Flächen ein Stück HD2.9
-dann komplett Ultra2.1 -darauf komplett OCA4i, oder wenns viel Platz hat auch OCA10i oder OCA20

Wichtig ist jetzt noch der richtige Einbau des Lautsprechers:
-massiv und dicht mit dem AGT/Türinnenblech verschrauben (auf LS-Adapter oder besser natürlich auf Stahlringen).
-ein kleines Dach aus Ultra2.1 über dem Magnet des TMTs in der Tür für den Wasserablauf.
-wenn der LS hinter dem Gitter der Türverkleidung spielt, ist eine dichte Ankopplung ans Gitter wichtig. Das wird durch die richtige Position des TMTs und einem Dichtring aus OCA erreicht. Wichtig ist auf die Hubfreiheit der Membran zu achten damit sie nicht am Gitter anstösst.
-Im Idealfall wird natürlich auf den Basisstahlring ein Ziermontagering (ZMR) geschraubt damit der LS direkt und frei spielen kann.

Dachdämmung:
Zuerst das Dach versteifen. Je nach Größe, Stabilität und Anforderung entsprechende Anzahl von den Versteifungselementen NoFlex9 auf die Blech-Dachhaut kleben und mit den NoFlex0.2 Verbindungselementen die Stöße überkleben. Darauf dann eine Lage Ultra2.1 zur Bedämpfung.
Je nach Platz dann die Dachhimmelverkleidung von oben mit OCA4i bzw. OCA10i bekleben.
(sofern sie, wie bei aktuellen Fahrzeugen üblich, ein festes Bauteil ist)

Sollten Sie Fragen zu einem speziellen Anwendungsbereich haben, oder ein Produkt suchen das hier nicht aufgeführt ist, kontaktieren Sie uns bitte direkt.